Vom Quellwasser zum Heilwasser - Anwendung der Heilquellen
In der geschichtlichen Reise: „Der Brunnenfund von Bad Pyrmont“ habt Ihr erfahren, dass die Wirkung des Heilwassers erst wiederentdeckt werden musste.
Heute erfahrt Ihr:
- Was bringt das Wasser wertvolles aus der Tiefe mit?
- Welche Wirkung und Anwendungsmöglichkeiten es gibt?
- Das Quellwasser einer Überprüfung unterliegt, um staatlich als Heilwasser anerkannt zu werden.
- Einen Überblick über staatlich zugelassene Heilquellen in Bad Pyrmont.
- Welche Quelle hat den Namenspaten: Johann Wolfgang von Goethe?
Das Quellwasser!
Ein Oberflächenwasser, das auf seinem Weg in die Tiefe verschiedene Gesteinsschichten passiert und damit einem natürlichen Filtrationsprozess unterliegt.
Auf dem Weg durch die unterschiedlichen Schichten lösen sich Mineralsalze und Spurenelemente aus dem Gestein und verleihen dem Quellwasser seinen Geschmack.
Das Quellwasser muss „natürlich rein“ sein.
Quelle: Niedersächsisches Staatsbad Pyrmont Betriebsgesellschaft mbH
Das liest sich doch sehr gut, oder?
Wäre es doch schön, an einer sprudelnden Quelle zu sitzen, eine Handfläche halb geschlossen zu halten, um das Quellwasser zu schöpfen, um aus der Handfläche das Wasser zu schlürfen.
Zu spüren, wie das kühle Wasser über die Lippen in den Mund fließt.
Wie würde sich das Wasser wohl anfühlen, wenn es zwischen Zunge und Gaumen auf und ab rollt, weich und frisch oder eher schwer?
Duftet das Wasser? Würden die Mineralstoffe herausschmecken? Welche Farbe hat das Wasser, ist es trüb oder klar?
Welch eine schöne Vorstellung, da ist es kaum zu glauben, dass wir hier nicht von einer Weinprobe sprechen.
Bei diesen Gedanken bekomme ich Durst. Ihr auch?
Das ist wie mit einer Zitrone:
Man stellt sich vor, wie man in eine frisch aufgeschnittene Zitrone beißt und schon läuft einem das Wasser im Munde zusammen.
Habe ich recht? ;-)
Auf geht`s in die Wandelhalle
Ich probiere das Quellwasser für Euch aus - auch um meinen Durst zu stillen, der sich ja entwickelt hat.
Am besten kann man das bei einem s. g. Quellentasting.
Foto: Agnes Kaufel
Alles ist sehr übersichtlich gestaltet. Es stehen Trinkgläser in einem Regal und wer fast täglich wiederkommt, hat hier auch sein eigenes „Schritt für Schritt und Schluck für Schluck“ Quellwasserglas.
230 Gläser der „Heilquellwasser-Stammverkoster“ – dazu kommen noch täglich variierend die Gläser der Kur- und Rehagäste.
Es gibt auch die Möglichkeit, einen kostenpflichtigen „Einweg“- Becher aus einem Automaten zu entnehmen.
Es erwartet Euch ein sehr vielfältiger Geschmacksunterschied: eisenhaltig, salzig bis neutral – eigentlich sehr neutral.
Bad Pyrmont sprudelt immer noch über!
Das ist kein Wunder, denn in dem Tal der (neunzehn) sprudelnden Quellen, sind sechs staatlich anerkannt als Heilquelle und stehen zur Verkostung bereit.
Fraya Wennemann, eine von fünf sehr netten Brunnenfrauen, steht mir fachlich beratend zur Seite.
Sie informiert mich darüber, dass das Quellwasser nur dann zum Heilwasser ausgezeichnet wird und eine staatliche Anerkennung bekommt, wenn zuvor eine Prüfung durch Ärzte, Apotheken und Labore stattgefunden hat.
Bei dieser Überprüfung müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden. Diese unterliegen der Heilmittelverordnung und dem Arzneimittelgesetz.
Lageplan der Heilquellen
Bildquelle: Niedersächsisches Staatsbad Pyrmont Betriebsgesellschaft mbH
Die Quellen werden durch ein Leitungs- und Pumpsystem in die Wandelhalle geleitet.
So ist es möglich, den Gästen bei ihrer Quellwasserauswahl kompetent beratend zur Seite stehen zu können.
Kur- und Rehagäste bekommen während ihres Aufenthaltes in Bad Pyrmont eine entsprechende Trinkkur durch den hier behandelnden Arzt (Kur/Rehaklinik) verordnet.
Der hohe Mineraliengehalt des Quellwassers ist gut für unsere Gesundheit und unseren Stoffwechsel.
Aber, es gibt auch Gäste, die intuitiv wissen, welches Quellwasser ihnen gut bekommt.
Welche Quellen sind staatlich zugelassen?
Die Quellen sind nach drei Anwendungsgruppen aufgeteilt, zudem haben sie einen Namenspaten bekommen.
Die Wolfgangquelle zum Beispiel ist solehaltig, gut für Magen, Darm und Galle.
Ihren Namen bekam sie durch den Besuch von Johann Wolfgang von Goethe, der seinerzeit hier kurte und ebenfalls das Quellwasser zelebrierte.
Hier findet Ihr die → Beschreibung zu den staatlich anerkannten und zugelassenen Heilquellen, ihren Mineralstoffen und Anwendungsmöglichkeiten.
Heilwasser kann als Kur einige Wochen lang oder dauernd getrunken werden.
Bitte lasst Euch vor dem Genuss beraten!
Fraya Wennemann ergänzt noch:
Und dann ist da noch die Salinenquelle …
diese deckt die Anwendungsmöglichkeit rund um das Badevergnügen ab.
Geboten werden spezielle Solewannenbäder, Solebewegungsbäder und Soleschwimmen
Daraus ergibt sich, das deutlich wird:
Verbringst Du Deinen Urlaub in den Bergen oder in einem Skigebiet, hast Du vermutlich eine Wander- und Bergausrüstung oder Skiausrüstung mit dabei!
Planst Du Deinen Urlaub auf den Malediven zu verbringen, darf entsprechende Badekleidung und Sonnencreme nicht fehlen!
Besuchst Du aber Bad Pyrmont, solltest Du immer ein Wasserglas dabeihaben !!!
Wohl bekomms!
"Das Wasser ist ein freundliches Element für den,
der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß."
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749 - 1832)
Hast Du schon einmal Quell- oder Heilwasser getrunken?
Welche Erfahrung hast Du damit gemacht?
Wie hat es Dir geschmeckt?
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Danke!