Es geschah an einem Junitag vor 119 Jahren … ein schreckliches Verbrechen, dass damals ganz Pyrmont in Aufruhr brachte und an welches auch heute noch ein Gedenkstein erinnert.
Der Stein ist keiner wie jeder andere: Einst diente er als erste Stufe zum Holzhäuser Rathaus. Sogar Reste eines Geländerpfostens sind noch zu erkennen. Seit 1957 dient er als Gedenkstein, den Tischlermeister Fritz Emme aus Holzhausen und Albert Struck aus Löwensen anfertigen ließen. Beide hatten als Jungen die Tragödie miterlebt und bei der Suche nach Amalie geholfen. Aber was war eigentlich passiert: Im Sommer 1893 wurde genau an dieser Stelle Amalie Prasse, genannt Malchen, von ihrem Geliebten August Paatz beim Erdbeerensammeln erdrosselt. Sie hatten zusammen ein Kind, für das August nicht zahlen wollte. Deshalb gab es zwischen den Beiden oft Streit. An diesem Tag wollten sie sich zur Aussprache im Wald treffen. Als Amalie vermisst wurde, vermutete man ein Verbrechen und August geriet in Verdacht. "Hunderte" Menschen suchten nach Malchen und schließlich wurde ihre Leiche hier aufgefunden. Neben der Informationstafel und dem Gedenkstein befindet sich eine Bank, die zum Verweilen einlädt. Das Schwurgericht Hannover verurteilte August Paatz zum Tode - der Fürst von Waldeck-Pyrmont wandelte die Strafe jedoch in lebenslange Haft um. August verbrachte seine Haft im Zuchthaus in Celle, wurde nach dem ersten Weltkrieg begnadigt und lebte bis 1937 in Bremen, wo er als Gastwirt tätig war.
Fragen & Antworten
Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.
Bewertungen
Gib die erste Bewertung ab und hilf damit anderen.
Fotos von anderen